Der Hitlerputsch
Die Planung
Wie wurde der Hitler-Putsch von den Putschisten geplant und vorbereitet?
Den Putsch könnte man als das "Gesellenstück" Adolf Hitlers als Meister der "Selbst-Inszenierung" bezeichnen. Gustav Ritter von Kahr, Otto von
Lossow und Hans Ritter von Seißer versuchten mit ihren "Marsch auf Berlin", die politische Lage durch eine Staatsstreich zu verändern und damit
die Anerkennung der Reparationsleistungen gegenüber dem deutschen Erbfeind Frankreichs für Null und Nichtig zu erklären.
Das französisch besetzte Ruhrgebiet sollte wieder "vaterländisch-national" eingegliedert werden. Als Hitler und seine Kampfgenossen davon Wind
bekamen, dass sie von der deutsch nationalen Front ausgeschlossen werden sollten, um so mehr und mehr ins politische Abseits zu geraten, sah er
die Zeit gekommen, seinerseits zu zeigen, dass er Umsturz gewillt ist und dazu auch die Möglichkeiten hat. Dennoch gelang es ihm Ende September
und Ende Oktober 1923 nicht, die Massen von seinem Vorhaben zu überzeugen. Es misslang.
Erst der bühnenreifen Einmarsch in den Bürgersaalkeller am 8. November 1923 brachte die Wende. Hatte er vorher nur den Handlanger für Kahr, Lossow
und Seißer gespielt, übernahm er jetzt selbst die Regie. Görings Husarenstück mit dem Schuss in die Decke, löste Entsetzen, Verwunderung,
aber auch Bewunderung aus. Denn so ein politische Vorgehen in einer Saalkundgebung war auch in Bayern neu. Alles in einer Nacht und am nächsten
frühen Nachmittag war der ganze Spuk vorbei. Aber es hätte mehr als eine Warnung sein müssen. Denn was folgte, übertraf alle Vorstellungen.
Hitler selbst war es sehr daran gelegen von Anfang an einen Mythos mit dem entsprechenden Pathos entstehen zu lassen. Der Martyrer der Bewegung
wird zum Erlöser einer Nation und leitet und führt sie durch eine verblendete Ideologie in den Untergang.
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